Zeitungsartikel: ,,Wasserrohrbruch verdeutlicht Zustand – »Schlechteste Straße in der Kommune«”

,,Marode Leitungen und Schlaglöcher prägen die Allendorfer Straße. Nun soll endlich Abhilfe geschaffen werden.

Allendorf – Gerade noch hatten an der Stelle die Vertreter der Baufirma, des Planungsbüros und der Stadt Allendorf gestanden, da passierte es: Eine rund anderthalb Meter hohe Wasserfontäne spritzte aus dem Boden. Aber nicht etwa dort, wo der Bagger gerade grub - sondern über einen halben Meter daneben. Wasserrohrbruch. Es veranschaulichte deutlich, wie dringend die Allendorfer Straße in Climbach eine neue Wasserleitung braucht.

Die Ursache des Rohrbruchs hatte Lars Brendel vom Ingenieurbüro Gröticke und Partner just wenige Augenblicke zuvor erklärt. Die uralten Leitungen seien teils schon Jahrzehnte marode. Wenn sie jedoch im Baugrund fest eingebettet sind, beispielsweise in Lehm, falle dies nicht auf. Der Druck von außen halte sie zusammen. Ändern sich jedoch in der Nähe beispielsweise durch Bauarbeiten die Druckverhältnisse im Boden, kann die Leitung plötzlich platzen. Gleiches gelte auch, wenn das Wasser zuvor abgestellt worden war.

Zustand der Allendorfer Straße ist katastrophal

Die Druckschwankungen ließen dann die Schäden in den Leitungen deutlich werden. Brendel berichtete von einer Baustelle andernorts, bei der während den Arbeiten festgestellt wurde, dass sich über mehrere Meter eine Gasleitung komplett aufgelöst hatte. Da es sich um Lehmboden handelte, hatte dieser jedoch die Rohrform einfach beibehalten, sodass es erst beim Öffnen der Straße auffiel.

Gasleitungen sind zumindest in Climbach kein Thema. Dafür waren es der Zustand der Allendorfer Straße und des Bornwegs seit Jahren. Denn nicht nur Frisch- und Abwasserkanal sind marode. Die Fahrbahndecke hat so viele Schlaglöcher und Risse, dass sich kaum noch von einer versiegelten Fläche sprechen lässt.

Bürgermeister Sebastian Schwarz berichtete, dass man schon 2018 unter seinem Amtsvorgänger darüber diskutiert hatte, beide zu erneuern. Seitdem seien die Baukosten deutlich gestiegen, weshalb man nun froh sei, dass die Bauarbeiten nun beginnen konnten. »Die Allendorfer Straße ist neben der Ortsdurchfahrt Allendorf die schlechteste Straße in der Kommune.«

In Climbach wird sich das nun ändern. Stellvertretender Bauamtsleiter Daniel Schwalm berichtete, dass der Abwasserkanal auf 350 Metern ausgetauscht werde, dabei eine neue Hauptwasserleitung verlegt werde. Zudem würden 35 Hausanschlüsse erneuert.

Dabei könnte es manchen Anlieger verwundern, dass gleich zweimal vor ihren Häusern gebaggert wird. Dies sei aber effizienter und zudem aufgrund des begrenzten Platzes nicht anders möglich.

Im ersten Schritt wird von großen Baggern die Straße längs aufgegraben, der Hauptkanal im entsprechenden Baufeld ausgetauscht und die Hausanschlüsse an diesen in der Straßenmitte provisorisch angeschlossen. Dann wird die Straße zunächst verfüllt.

Allendorfer Straße in Climbach kommt eine Sammelbedeutung zu

Im zweiten Schritt kommen dann kleine Bagger zum Einsatz, mit denen zwischen dem Hauptkanal und den Häusern selbst aufgegraben wird, um die Hausanschlüsse zu erneuern. Erst, wenn beides erledigt ist, werden Fahrbahn und Gehwege gebaut. Geplant ist, dass jedes Baufeld zunächst bis inklusive Tragdecke aus Asphalt fertiggestellt wird. Die oberste Asphaltschicht, die sogenannte Deckschicht, soll dann am Ende für alle Baufelder gleichzeitig aufgebracht werden, um Nahtstellen zu verhindern. Das dürfte wohl Ende Mai 2026 der Fall sein. Zu diesem Zeitpunkt ist - wenn die Witterung mitspielt - der Abschluss der Bauarbeiten geplant. Da Yplay bereits den Glasfaserausbau in diesem Bereich hat vornehmen lassen, droht der neuen Straße auch kein umgehender Aufriss.

Die Kosten für den Austausch des Abwasserkanals als auch der Frischwasserleitung trägt die Stadt, die Erneuerung der Hausanschlüsse wird von den jeweiligen Anliegern bezahlt. Von den Kosten für die Fahrbahn übernimmt die Stadt 50 Prozent, da der Allendorfer Straße in Climbach eine Sammelbedeutung zukommt - über sie also viel innerörtlicher Verkehr fließt. Schwarz sagte, dass bei einem Beschluss der Stadtverordneten für wiederkehrende Straßenbeiträge diese rückwirkend auch für dieses Bauprojekt gelten würden.

 
 
 

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